Im Kulturmagazin auf Deutschlandfunk lief ein kurzer Beitrag zur Monte-Verità-Tagung in Rom am 29./30. November.
Am 29. und 30. November organisiert das Istituto Svizzero di Roma zusammen mit der Sapienza Università di Roma und dem Istituto Italiano di studi germanici die Tagung "Zwischen Rebellion und Konservation – Monte Verità und die deutsche Kultur".
"Era il 1900 quando un gruppo di innovatori, guidati da un ricco olandese, due fratelli tedeschi e una pianista originaria del Montenegro, si ritirò sulle colline sopra Ascona prospicienti il lato svizzero del lago Maggiore. Nacque così una singolare colonia indipendente, che si diede il nome di Monte Verità, in cui teorizzare e praticare una vita radicalmente diversa da quella metropolitana del periodo a cavallo tra fine ‘800 e inizio ‘900. Il luogo ben presto attrasse personalità diversissime, artisti, intellettuali, sognatori, utopisti politici, mistici, ricchi turisti in cerca di rigenerazione fisica e spirituale, nudisti e vegetariani radicali. Il convegno internazionale intende presentare in una serie di relazioni ad ampio spettro la ricchezza e la varietà di quell’esperienza, cercando di restituire non soltanto le idee e le figure di quel composito movimento – che oscillava perennemente tra la progettazione di una utopia radicale e la restaurazione di un rapporto integrale con la natura –, ma anche analizzando le suggestioni artistiche e antropologiche."
Donnerstag (30.11.):
9.30 Uhr: Andreas Schwab: Im Süden zur Kur. Das Sanatorium Monte Verità
10.00 Uhr: Stefan Rindlisbacher: Am Anfang war der Monte Verità? Die Lebensreformbewegung in der Schweiz nach 1920
Der Flyer (PDF) mit dem vollständigen Programm gibt es hier.
Zur Webseite des Istituto Svizzero di Roma geht es hier.
Stefan Rindlisbacher, Naturisme. Avant-garde et les alpes (= Naturism, avant-garde and the alps), in: Denise Marroquin (Hg.), Monte Verità. Utopie expressionniste (= Monte Verità. Expressionist Utopia), Genf 2016, S. 60-67.
Artvera’s Gallery Geneva
“Monte Verità: Expressionist Utopia”
15. April ‒ 30. Juli 2016
Die Ausstellung zeigt den Einfluss der Lebensreform- und Freikörperkulturbewegung auf Avantgarde-KünstlerInnen wie Marianne von Werefkin, Alexej von Jawlensky, Ernst Ludwig Kirchner und Arthur Segal. Insbesondere der Monte Verità entwickelte sich im frühen 20. Jahrhundert zu einem Anziehungspunkt für Künstler, Philosophen und Intellektuelle. Auch später suchten Kunstschaffende jeglicher Couleur in den Schweizer Alpen und insbesondere im Tessin nach Fluchtpunkten und Gegenräumen.
Künstler in der Ausstellung: Max Beckmann, Wladimir Burliuk, Vladimir Davidovich Baranov-Rossiné, André Derain, Kees van Dongen, Erich Heckel, Alexey von Jawlensky Ernst Ludwig Kirchner, Paul Klee, August Macke, Edvard Munch, Otto Mueller, Max Pechstein, Karl Schmidt-Rottluff, Marianne von Werefkin, Georg Tappert und Arthur Segal. (mehr Informationen...)
Mit der Ausstellung ist auch ein Katalog mit Texten zur Geschichte des Monte Verità, der Lebensreform- und Freiköperkulturbewegung sowie der Avantgarde-KünstlerInnen erschienen.
Texte von Angelica Jawlensky Bianconi, Direktorin des Alexej von Jawlensky Archivs in Locarno, Andreas Schwab, Kurator der Monté Verità Foundation Ascona, Stefan Rindlisbacher, Historiker Universität Freiburg, Sofia Komarova, Direktorin der Artvera’s Gallery und Denise Marroquin und Flaminia Scauso, Kunsthistorikerinnen. (mehr Informationen...)
· Bilingual Edition French/ English, colour illustrations
· ISBN 978-2-9700840-8-2
· Published by Artvera's Gallery
Wie kaum ein anderer Ort der Schweiz ist der "Monte Verità" in Ascona mit den Utopien der Lebensreform verbunden. 1900 als Vegetarierkolonie gegründet, entwickelte sich der "Berg der Wahrheit" zu einem naturheilkundlichen Sanatorium und später zu einem transnationalen Anziehungspunkt für Intellektuelle, KünstlerInnen und Weltverbesserer. Vor allem die grossen Namen der BesucherInnen haben den Mythos "Monte Verità" begründet: Hermann Hesse, Max Weber, Ernst Bloch und Otto Gross waren dort. Die Dadaisten um Hans Arp, Hugo Ball und Emmy Hennings flohen vom Ersten Weltkrieg in die heile Welt des "Monte Verià". Rudolf von Laban brachte die Koryphäen des Ausdruckstanzes nach Ascona und nachdem in den 1920er Jahren der Bankier Eduard von der Heydt die Überreste der alten Siedlung gekauft hatte, traf sich die europäische "high society" im 1929 durch Emil Fahrenkamp erbauten Bauhaus-Hotel.
Von Anfang an oszillierte der "Monte Verità" zwischen Experimentierraum für alternative Lebensweisen und bürgerlichem Sehnsuchtsort. Mit der Ausstellung "Mammelle delle verità" belebte der Kurator Harald Szeemann 1978 den Mythos "Monte Verità" neu. Wieder zog die Idee eines "anderen Lebens" Aussteiger, Hippies und Träumer nach Ascona. Heute wird das alte Bauhaus-Hotel auf dem kleinen Hügel über Ascona als Konferenzzentrum der ETH Zürich genutzt. Seit 2013 bietet die ehemalige Vegetariersiedlung jährlich die Kulisse für ein internationales Literaturfestival. In den 2010er Jahren scheint damit wieder die Zeit der "high society" auf dem "Monte Veritè" angebrochen zu sein. Zwar wird immer noch über "Utopien" diskutiert, aber den "Dämonen" wurde an der zweiten Ausgabe des Festivals deutlich mehr Raum gewährt. (Mehr Informationen zum Eventi letterari 2014...)