Workshop: Rausch-Körper im 19. und 20. Jahrhundert
29.07.2017 - Universität zu Köln
Im 19. und 20. Jahrhundert kam es in Westeuropa und den USA förmlich zu einer Explosion von Rauschdiskursen und einer Auffächerung von Rauschverständnissen. Ziel des Kölner Workshops ist, unterschiedliche Räusche (z.B. Sex, Drogen, Religion, Tanz, Sport, Gewalt, Geschwindigkeit) zusammen, vergleichend oder auch in ihrer Verknüpfung und unter einem gemeinsamen Blickpunkt zu analysieren und zu diskutieren.
10.00 – 12.00 Panel I: Rausch, Disziplin und Gemeinschaft: Sport und Lebensreform im 20. Jahrhundert
Sarah Fladung (Würzburg): Das Phänomen Extremsport – Auf der Suche nach Grenzerfahrungen zwischen Ekstase und Askese
Rudolf Oswald (Würzburg): Zwischen Volksgemeinschaft und „Vereinsfanatismus“: Das Fußballstadion als Ort rauschhafter Vergemeinschaftung im Dritten Reich
Eva Locher/Stefan Rindlisbacher (Freiburg (CH)): Abstinente Jugendliche im Höhenrausch
13.00 – 15.00 Panel II: Räusche auf Papier: Psychiatrische und literarische Experimente
Isabelle Ståhl (Stockholm): Reconciling Subject and object. Literarische Rauschgiftstudien in the Weimar Republic 1919-1933
Ivo Gurschler (Berlin/Wien/Linz): Ausweg Auflösung? Körperliche Ausnahmezustände in Beringers Meskalinrausch (1927)
Joris Löschburg (Hamburg): Im Kriegsrausch: Ernst Jüngers Selbstgeburt aus dem Kampf
15.00 – 17.00 Panel III: Berauschte und abweichende Körper: Sexualität, Tanz und Devianz
Hannes Walter (Berlin): Kokain, Sexualität und Devianz. Der Kokainrausch im Fokus der Psychiatrie in der Weimarer Republik
Lisa Hecht (Köln): Im Rausch der sieben Schleier – Salomes Tanz bei Aubrey Beardsley und Alla Nazimova
Jan-Henrik Friedrichs (Hildesheim): „Wie ein sexueller Höhepunkt“. Körper, Geschlecht und Sexualität im bundesrepublikanischen Drogendiskurs der 1970er und 1980er Jahre